Zyklusstörungen
Februar 28, 2024

Insulinresistenz und Hormonstörungen

Insulin ist ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert.
Wenn wir essen, gelangt Zucker aus der Nahrung ins Blut. Unser Körper versucht, den Blutzuckerspiegel möglichst konstant zu halten. Deshalb werden die Zuckermoleküle nach dem Essen schnell in die Körperzellen eingelagert.
Dabei spielt Insulin im wahrsten Sinne des Wortes eine Schlüsselrolle. Insulin öffnet die Zelltüren, damit die Zuckermoleküle in die Zelle gelangen können.
Wenn wir regelmäßig zu viel Zucker oder kohlenhydratreiche Nahrung zu uns nehmen, signalisieren unsere Zellen ‚genug ist genug‘ und wollen keinen Zucker mehr aufnehmen. Das Insulin hat dann Schwierigkeiten, die Tore zu öffnen. Der Körper braucht immer mehr Insulin, um die Tore zu öffnen und die Zuckermoleküle aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. In diesem Fall spricht man von Insulinresistenz.

Die Insulinresistenz beeinflusst den Hormonhaushalt, indem sie die weiblichen Geschlechtshormone wie Östrogen und Progesteron sowie die Schilddrüsenhormone aus dem Gleichgewicht bringt. Die Insulinresistenz ist eine der Hauptursachen für Zyklusstörungen und Regelschmerzen und spielt eine wichtige Rolle beim PCO-Syndrom. Wenn du Probleme mit deiner Periode oder Unfruchtbarkeit hast, kann es hilfreich sein, deine Insulinresistenz untersuchen zu lassen.

Wie beeinflusst Insulin andere Hormonsysteme?
Insulin ist ein Hormon der Stufe 1, die Königin der Hormone.
Insulin ist lebenswichtig und steuert viele Funktionen im Körper. Wenn Insulin im Spiel ist, hat es das „Sagen“ und andere Systeme im Körper werden auf Sparflamme geschaltet, zum Beispiel die Schilddrüse. Auch die Eierstöcke haben Insulinrezeptoren. Zu viel Insulin führt dazu, dass die Eierstöcke mehr Androgene (wie Testosteron) und weniger Östradiol und Östron produzieren. Östrogen ist notwendig, damit die Eibläschen wachsen und reif für den Eisprung werden. Dieses Problem ist unter anderem vom PCO-Syndrom bekannt.
Insulin beeinflusst unsere Sexualhormone so stark, dass jeder Versuch, sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen, scheitern muss, solange das Insulin außer Kontrolle gerät. Wer etwas für die Gesundheit seines Zyklus tun will, muss zuerst das Insulin in den Griff bekommen.

Übrigens sind nicht nur übergewichtige Frauen, sondern auch 20 Prozent der gesunden, schlanken Frauen insulinresistent.

Die Insulinresistenz kann im Labor mit dem HOMA-INDEX getestet werden.

Glücklicherweise kann die Insulinresistenz durch eine Ernährungsumstellung rückgängig gemacht werden und die Körperzellen reagieren wieder normal auf Insulin. Das hormonelle Ungleichgewicht normalisiert sich.
Unbehandelt kann sich aus einer Insulinresistenz ein Diabetes mellitus entwickeln.


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