In der Regel haben Frauen einen langen Leidensweg von etwa 10 Jahren hinter sich, bis die Diagnose Endometriose gestellt wird.
Warum dauert es so lange?
1. Die Frauen kommen mit Beschwerden in die Praxis und die Untersuchungen sind alle „normal“. Man findet nichts.
2. Die Symptome sind oft so unspezifisch, dass man nicht sofort an Endometriose denkt.
3. Die vielfältigen Symptome der Endometriose sind nicht allen Ärzten (Nicht-Gynäkologen) bekannt.
Der wichtigste Anhaltspunkt für die Diagnose ist eine ausführliche Befragung der Patientin, um den Verdacht auf Endometriose zu erhärten.
Dazu gehören Fragen nach:
1. Schmerzen vor der Menstruation
2. Schmerzen während der Menstruation
3. Unterbauchschmerzen während oder unabhängig von der Regelblutung
4. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (positionsabhängig)
5. unspezifische Darmfunktionsstörungen wie Schmerzen und/oder Blutungen beim Stuhlgang
6. unspezifische Blasenfunktionsstörungen wie Schmerzen und/oder Blutungen beim Wasserlassen
7. unerfüllter Kinderwunsch
Der endgültige Nachweis einer Endometriose kann nur durch eine Probeentnahme und histologische Untersuchung erfolgen. Bauchfellherde können nur durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) entdeckt werden.
Weder Ultraschall- noch MRT-Untersuchungen können eine Operation zur Diagnosestellung ersetzen, diese Untersuchungsmethoden eignen sich für weiter fortgeschrittene Stadien der Erkrankung.
Es gibt auch einen Diagnosetest für Endometriose namens Endotest Diagnostic, der mit einer Speichelprobe durchgeführt wird. Dieser Test kostet 800 € und wird nicht von den Krankenkassen übernommen.
Im folgenden Artikel nimmt Sylvia Mechsner, Leiterin des Endometriosezentrums an der Berliner Universitätsklinik Charité, Stellung zu diesem Test.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Weg zur richtigen Diagnose über eine ausführliche Befragung der Patientin und das Ernstnehmen ihrer Beschwerden führt. Speziell für die Endometriose entwickelte Fragebögen können den Arzt dabei unterstützen.
Sobald ein begründeter Verdacht auf Endometriose besteht, stehen zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.